Warum entstehen im Sommer in der Schussenmündung Algenteppiche?

Die Schussen gehört leider mit noch immer zu den stark mit Phosphat belasteten Bodenseezuflüssen. Phosphat ist ein wichtiger, pflanzlicher Nährstoff, weshalb er in landwirtschaftlichen Betrieben auch in hohem Maße als Dünger eingesetzt wird. Kläranlagen sind jedoch nur bis zu einem bestimmten Grad – und je nach technischer Ausstattung auch in sehr unterschiedlichem Maße – in der Lage, Phosphat aus dem Abwasser zu beseitigen. Unter anderem aus diesem Grund gelangen jährlich noch immer ca. 8 t/Jahr Gesamtphosphor (Pges) über die Schussen in den Bodensee (Stand der Information: 8/2022).

Rechnerisch bringt das Wasser der Schussen 22 kg Pges pro Tag in den Mündungsbereich.
Diese Menge Phosphor reicht aus für die Produktion von 11 Tonnen Algen – pro Tag!

In heißen Sommern wirkt  die hohe Phosphatkonzentration in der Schussen für die Entwicklung von großflächigen Algenteppichen wie ein scharf gestellter Zeitzünder. Gibt es eine hohe, langanhaltende, Sonneneinstrahlung mit hohen Lufttemperaturen, steigt dadurch auch die Temperatur im Wasser deutlich an und es kommt insbesondere im Flachwasser zur (Algen-) Explosion.

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