Phosphat spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Menschen, Tieren und Pflanzen. Die Einleitung von im Abwasser enthaltenen Phosphaten in die Umwelt kann allerdings zu einem übermäßigen Wachstum der Wasserflora führen (Eutrophierung). [1]
Phosphat im Wasser der Schussen ist der entscheidende Faktor bei der Bildung von großflächigen Algenteppichen im Schussendelta. In der Folge können Sauerstoffmangel und Fischsterben auftreten.
Phosphat im Abwasser stammt überwiegend aus menschlichen Ausscheidungen (Fäkalien, Urin). Phosphat ist natürlicher Bestandteil vieler Lebensmittel. Phosphate werden in vielen Lebensmitteln zur Konservierung und Säureregulierung eingesetzt. Über die Nahrung nimmt der Mensch so täglich etwa 800 – 1.600 mg Phosphat auf.[2] Ein Teil dieses Phosphats wird über die Nieren und den Darm wieder ausgeschieden und gelangt ins Abwasser. Waschmittel darf heute kein Phosphat mehr enthalten. Allerdings enthalten einige Reinigungsmittel wie Geschirrspül-Tabs weiterhin Phosphate, die ebenfalls zum Phosphateintrag in Klärwerke und Umwelt beitragen. Phosphate werden auch in großen Mengen als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt.[1]
Phosphat gilt in der Natur meist als limitierender Faktor, d. h. dieser ist am schlechtesten verfügbar.[3] Fehlt es, wachsen die Pflanzen nicht optimal, auch wenn die anderen Nährstoffe ausreichend vorhanden sind (Liebig‘sches Minimumgesetz). Somit begrenzt Phosphat in der Natur das Pflanzenwachstum – und im Falle der Problematik an der Schussenmündung auch das Algenwachstum).
Man kann daher sagen: Kein Phosphat = kein Algenwachstum.
Phosphat im Abwasser war bis zum Verbot phosphathaltiger Waschmittel im Jahr 1986 ein sehr großes Problem. Der Bodensee drohte umzukippen. Auch heute werden noch in einigen Reinigungsmitteln Phosphate zur Wasserenthärtung und zur Bindung von Schmutzpartikeln eingesetzt.[1]
Die Nutztierhaltung verursacht ebenfalls große Mengen an Phosphatemissionen. Über Ausschwemmungen aus Böden können diese Phosphate teilweise auch in das kommunale Abwasser gelangen. Dies gilt besonders, wenn die Regenwasserableitung nicht ausreichend vom kommunalen Abwassersystem getrennt ist. Teilweise gelangt Phosphat auch durch metallverarbeitende Betriebe und die chemische Industrie in Abwässer und Gewässer (Direkteinleiter).[1]
Phosphate haben auf Menschen und Umwelt keine direkt toxische Wirkung. Allerdings können Phosphate besonders gut Schwermetalle aus dem Abwasser und Klärschlamm mobilisieren und binden. Die giftigen Schwermetalle können dann mit den Phosphaten in die Umwelt gelangen.[1]
Bei der Abwasseranalyse wird Phosphat über den Parameter Gesamtphosphor (Pges) erfasst. Pges berücksichtigt bei der Phosphat-Abwasseranalyse organische Phosphorverbindungen sowie die anorganischen Verbindungen Orthophosphat-Phosphor und Polyphosphat. Pges wird in mg/l angegeben.[1]
[1] Vgl. N.N., 2024a
[3] Vgl. N.N., 2024b