Allgemeinverfügung
Eine Allgemeinverfügung ist eine besondere Form des Verwaltungsakts. Ein Verwaltungsakt richtet sich typischerweise an eine konkrete Person. Sie ist im Verwaltungsakt namentlich genannt. Man bezeichnet diese Person als „Adressat“ des Verwaltungsakts.
Eine Allgemeinverfügung hat dagegen keinen Adressaten, der namentlich genannt ist. Sie richtet sich vielmehr an alle Personen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Man bezeichnet diese Personen oft als den „Adressatenkreis“ der Allgemeinverfügung. Die Kriterien, nach denen sich der Adressatenkreis bestimmt, sind i.d.R. in der Allgemeinverfügung beschrieben.
Badegewässerkarte
Die Badegewässerkarte gibt einen Überblick über die Badegewässer in den jeweiligen Bundesländern, so auch in Baden-Württemberg, die regelmäßig auf ihre Wasserqualität hin mikrobiologisch überwacht werden („Badegewässerqualität“).
Die Überwachung und Beurteilung der Badegewässerqualität erfolgt durch die lokalen Gesundheitsämter in Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg – Landesgesundheitsamt (LGA) . Die Einstufung der Badegewässer gemäß EU-Badegewässerrichtlinie erfolgte jeweils anhand der Messungen der letzten 4 Jahre. Die Badegewässerkarte und die Angabe zur Gewässergüte informiert somit lediglich über den hygienischen Qualitätsstatus des Badegewässers anhand eines Durschnittswerts über die 4 Vorjahre.
Die Ergebnisse dieser rückblickenden Bewertung werden dann auf den Internetseiten des LGA und in einer interaktiven Karte eingestellt. Die Untersuchungsergebnisse der aktuellen Qualitätsüberwachung im laufenden Jahr sind dort ebenfalls abgebildet.
Die Badegewässer „Strandbad Eriskirch“ sowie „Strandbad Langenargen“ werden auf Basis der lediglich in 14-tägigem Rythmus erfolgenden Beprobung durch das Gesundheitsamt und einer durch die EU vorgegebenen Berechnungsmethode, bei der extreme Messergebnisse zuvor eliminiert und über die verbleibenden Werte der Durchschnitt über 4 Jahre gebildet wird, mit einer „ausgezeichneten“ Wasserqualität ausgewiesen.
Grundlage für die Beprobung als auch für den Ausweis der Badegewässerqualität ist die gemessene hyghienische Belastung des Badegewässers in seiner Konzentration und Schwankungsbreite bei den mikrobiologischen Parametern „Enterokokken“ sowie „E. Coli“.
Siehe auch: https://badegewaesserkarte.landbw.de/
Eutrophierung
Der Begriff „eutroph“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „gut ernährt”. Wenn ein See eutrophiert (umgangssprachlich „umkippt“), fehlt Sauerstoff am Gewässerboden. Dabei sterben Bodenorganismen und die Wasserfauna ab. Die freigesetzte Biomasse fördert die Vermehrung von Algen und Bakterien, wodurch der Sauerstoffgehalt weiter sinkt.
Ausgelöst wird eine Eutrophierung durch menschliche Aktivitäten die zu einer Anreicherung von Nährstoffen in ursprünglich nährstoffarmen Gewässern führen. Algen und Wasserpflanzen können dann übermäßig wachsen und entziehen anderen Pflanzenarten, vielen Kleinlebewesen und Tieren die Lebensgrundlage.
EU-WRRL
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) fordert den umfassenden Schutz von Flüssen, Seen, Ästuaren, Küstengewässern und des Grundwassers. Um sie zielgerichtet umzusetzen, werden von den Flussgebietsgemeinschaften alle sechs Jahre Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme aufgestellt.
Mit Einführung der Wasserrahmenrichtlinie wurde europaweit angestrebt, alle Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer bis spätestens 2027 in einen „guten Zustand“ zu überführen.
Gewässerrandstreifen
Die Flächen entlang von Gewässern jenseits ihrer Böschungen werden Gewässerrandstreifen genannt. Sie dienen dem Gewässer als Schutzsaum und halten Stoffeinträge, die dem Gewässer schaden können, zurück. Durch das am 1. Januar 2014 in Kraft getretene neue Wassergesetz für Baden-Württemberg wurde erstmalig im sogenannten Innenbereich ein gesetzlich vorgeschriebener Gewässerrandstreifen von fünf Meter Breite eingeführt. Im Außenbereich besteht nach wie vor ein Gewässerrandstreifen auf einer Breite von 10 Metern. (vgl. § 29 Wassergesetz).
Zum Schutz vor stofflichen Einträgen und Erosion ist hier insbesondere der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie ackerbauliche Nutzung, soweit diese mit einem Umbruch verbunden ist, verboten.
Quelle: https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/gewaesseroekologie/gewaesserentwicklung/gewaesserrandstreifen/#:~:text=Die%20Fl%C3%A4chen%20entlang%20von%20Gew%C3%A4ssern,dem%20Gew%C3%A4sser%20schaden%20k%C3%B6nnen%2C%20zur%C3%BCck
Leitdamm
Bei einem Leitdamm handelt es sich um einen parallel zum Ufer oder zur Strömung verlaufender Damm oder Wellenbrecher.
Der Leitdamm zählt im Wasserbau zu den sogenannten Parallelwerken oder auch Längswerken. Er dient der dauerhaften oder vorübergehenden Veränderung der vorhandenen Strömung entweder zum Schutz bestimmter (Ufer-)Bereiche vor Erosion oder zur Konzentration der Strömung in bestimmten (Fahrrinnen-)Bereichen mit erwünschter Erosion bzw. Selbsträumkraft.
Ein Leitdamm kann durch Aufschüttung von Geröll und Steinen, durch Verankerung von Metall aber auch unter Verwendung natürlicher Stoffe entstehen.
Wie das Naturschutzgebiet Altenrhein am Bodensee zeigt, kann die Schaffung eines Leitdammes genutzt werden, um sowohl die Wasserqualität zu verbessern als auch den Naturschutz nachhaltig zu fördern.
„natürlich“
Menschliche Einwirkungen auf ein Gewässersystem können in der Regel nicht als „natürlich“ oder „natürlichen Ursprungs“ bezeichnet werden.
Der Begriff „natürlich“ impliziert, dass etwas ohne menschliches Zutun entstanden ist und den natürlichen Prozessen und Dynamiken folgt, die in der Umwelt vorkommen.
Eine Ausnahme könnte sein, wenn menschliche Maßnahmen bewusst und gezielt darauf abzielen, natürliche Bedingungen wiederherzustellen oder zu fördern, wie zum Beispiel Renaturierungsprojekte. Selbst dann bleibt jedoch der Ursprung der Einwirkung menschlich, auch wenn das Ziel ein natürlicher Zustand ist.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass menschliche Einwirkungen per Definition nicht „natürlich“ sind, da sie von menschlicher Aktivität und nicht von natürlichen Prozessen herrühren.
(Quelle: ChatGPT)
Nährstoffe
Als Nährstoffe bezeichnet man verschiedene organische und anorganische Stoffe, die von Lebewesen zu deren Lebenserhaltung aufgenommen und im Stoffwechsel verarbeitet werden.
Gerne wird von Behörden im Zusammenhang mit einer Überdüngung von Gewässern der Begriff „Nährstoffe“ oder „Nährstoffeintrag“ bei der Problemumschreibung verwendet, da dieser eine positivere, gewissermaßen „natürlichere“ Konnotation besitzt, als wenn von einer hohen „Phosphat- oder Stickstoffbelastung“ gesprochen würde, um was es sich aber meist tatsächlich handelt.
Regenüberlaufbecken (RÜB) versus Regenrückhaltebecken (RRB)
Die primäre Aufgabe eines Regenrückhaltebeckens (RRB) ist es, bei Starkregenereignissen überschüssige Wassermassen aufzufangen und so die Kanalisation und Klärwerke zu entlasten. Im Anschluss werden die Niederschläge sukzessive weitergeleitet – je nach verfügbaren Verarbeitungskapazitäten.
Regenüberlaufbecken (RÜB) entsprechen Regenrückhaltebecken, mit dem Unterschied, dass Regenüberlaufbecken mit einer Überlaufschwelle ausgestattet sind, die bei stärkeren Regenereignissen zur kontrollierten Einleitung von Mischwasser in ein Gewässer führen kann.
Bei größeren Regenereignissen kommt es an der Schussen regelmäßig zu einer Überlastung bzw. einem Überlaufen von Regenrückhaltebecken. In diesen Fällen gelangen ungeklärte Abwässer direkt in die Schussen.
Retentionsbodenfilter (RBF)
RBF reinigen infiltrierendes Wasser während der Passage durch den belebten und stark sorbierenden Oberboden in den Untergrund. Das gereinigte Wasser wird von einer Drainage gesammelt und kann über einen Ablauf in ein Gewässer eingeleitet oder versickert werden. Siehe auch hier.
Revitalisierung
Unter „Revitalisierung“ werden in der Limnologie (Seenkunde) alle technischen, baulichen und administrativen Maßnahmen verstanden, die zur Sanierung vorwiegend von Seen aber auch von Fließgewässern angewendet werden können.
Truxor
Beim „Truxor“ handelt es sich um ein amphibisches, d.h. sowohl an Land als auch zu Wasser einsetzbares, multifunktionales Trägerfahrzeug. Gemäß Hersteller (Fa. Zelder Amphibienfahrzeuge) sei der Truxor „ideal für das arbeiten in Seen, Kanälen, Feuchtgebieten und im Übergangsgebiet zwischen Land und Wasser. Der niedrige Bodendruck und das Gleitvermögen der Maschine verleihen ihr einzigartige Möglichkeiten in empfindlichen Wassergebieten.“
Die Anschaffungskosten bewegen sich je nach Modell auf zwischen xx€ und xx€.
Vorstreckung
hier: Synonym für Leitdamm.
Wasserbehörde
Einer Wasserbehörde obliegt in Deutschland der Vollzug des Wasserhaushaltsgesetzes des Bundes, der Wassergesetze der Länder und den aufgrund dieser Gesetze erlassenen Rechtsverordnungen. Sie setzt damit u. a. auch die Bestimmungen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) um.
Der Aufbau kann je nach Bundesland zwei- oder dreistufig sein. Man unterscheidet die obersten Wasserbehörden, in der Regel die Umweltministerien der Länder, die oberen Wasserbehörden, in der Regel Landesämter, Landesverwaltungsämter oder Regierungspräsidien und die unteren Wasserbehörden (Wasserwirtschaftsämter), in der Regel die Verwaltungen der Landkreise und kreisfreien Städte.