Wären Leitdämme ein Eingriff in die Natur?

Leitdämme im Schussendelta bedeuten selbstverständlich einen Eingriff in die bestehende Situation.
Die jetzige Situation jedoch als „natürlich“ oder als „Natur“ zu bezeichnen, erscheint angesichts des Gewässerzustandes in diesem Bereich und insbesondere wegen dessen Folgen – Algenplage, Badeverbote, bedenkliche Spurenstoffe  – sehr fragwürdig.

Ein „Eingriff in die Natur“ verbietet sich nicht von vorne herein, denn die Bevölkerung – die im Übrigen auch ein Teil der Natur ist – hat ebenfalls Ansprüche und darf diese ebenso geltend machen, wie folgendes Zitat zeigt:

„Die Rahmenbedingungen für Renaturierungen am Bodenseeufer sind sehr individuell und unterschiedlich. Planungen und ihre Durchführung dürfen sich heute nicht nur auf gewässerökologische oder naturschutzfachliche Aspekte beschränken. Vielmehr sind auch vorhandene Einrichtungen und Nutzungen zu berücksichtigen, um einen möglichst großen Gesamtnutzen für Mensch und Natur zu erzielen.“ [i]


[i] N.N. 2009, Renaturierungsleitfaden Bodenseeufer der Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB)

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